Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob es möglich ist, mit Sonnenlicht Geld zu sparen? Genau das ist mit Solarmodulen machbar! Doch bevor Sie eine Investition tätigen, sollten Sie wissen, worauf es bei der Auswahl wirklich ankommt.
Warum sind Solarmodule heute so beliebt?
Der Wunsch nach Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen, das Bewusstsein für Umweltschutz und attraktive staatliche Förderungen machen Photovoltaik besonders attraktiv. Immer mehr Haushalte setzen deshalb auf eigene Solaranlagen.
Die verschiedenen Arten von Solarmodulen
Die Auswahl ist groß – und die Unterschiede sind entscheidend.
Monokristalline Solarmodule
Diese Module zeichnen sich durch ihren hohen Wirkungsgrad und ihr dunkles, einheitliches Aussehen aus. Sie eignen sich besonders für Dächer mit begrenzter Fläche.
Polykristalline Solarmodule
Günstiger in der Anschaffung, dafür mit etwas geringerem Wirkungsgrad. Ideal, wenn genügend Platz zur Verfügung steht.
Dünnschichtmodule
Flexibel, leicht und unauffällig – jedoch mit deutlich niedrigerem Wirkungsgrad. Diese Module finden meist in speziellen Anwendungen Verwendung.
Technische Kriterien bei der Modulauswahl
Bevor Sie sich für ein Solarmodul entscheiden, sollten Sie unbedingt die technischen Eigenschaften genauer unter die Lupe nehmen.
Wirkungsgrad – das Herzstück der Leistung
Der Wirkungsgrad ist einer der wichtigsten Kennwerte eines Solarmoduls. Er beschreibt, wie viel Prozent der eintreffenden Sonnenenergie in elektrischen Strom umgewandelt werden. Je höher der Wirkungsgrad, desto mehr Strom produziert das Modul – selbst bei begrenztem Platz.
Monokristalline Module erzielen hier Spitzenwerte von 20 % bis über 22 %. Das bedeutet: Bei gleicher Fläche erzeugen sie deutlich mehr Strom als andere Modularten. Polykristalline Module liegen meist bei etwa 15 % bis 18 %, während Dünnschichtmodule nur auf 10 % bis 12 % kommen.
Temperaturkoeffizient – versteckter Leistungsverlust
Wussten Sie, dass Solarmodule bei starker Sonneneinstrahlung zwar viel Licht, aber auch viel Hitze abbekommen? Und dass sich hohe Temperaturen negativ auf die Leistung auswirken können? Genau hier kommt der sogenannte Temperaturkoeffizient ins Spiel. Dieser Wert zeigt, wie stark die Leistung eines Moduls bei steigender Temperatur abnimmt. Ein typischer Temperaturkoeffizient liegt bei etwa -0,3 %/°C bis -0,5 %/°C. Je niedriger dieser Wert, desto besser kommt das Modul mit Hitze klar.
Beispiel: Steigt die Modultemperatur an einem heißen Sommertag von 25 °C auf 45 °C, verliert ein Modul mit einem Koeffizienten von -0,4 %/°C etwa 8 % seiner Leistung – bei -0,3 %/°C sind es nur 6 %. In südlicheren Regionen oder bei dachintegrierten Anlagen, die sich stärker aufheizen, spielt dieser Faktor eine besonders große Rolle.
Nennleistung (Watt-Peak)
Die Nennleistung – oft als Watt-Peak (Wp) bezeichnet – gibt an, wie viel elektrische Leistung ein Modul unter Standard-Testbedingungen (STC) erzeugen kann. Diese Bedingungen sind allerdings idealisiert: 1.000 Watt/m² Einstrahlung, 25 °C Zelltemperatur und senkrechter Lichteinfall. Ein Solarmodul mit 400 Wp liefert unter perfekten Bedingungen also maximal 400 Watt. In der Realität hängt die tatsächliche Leistung aber von vielen Faktoren ab: Sonnenstand, Wetter, Verschattung und Temperatur.
Toleranzen und Leistungsverluste
Nicht alle Module leisten exakt das, was auf dem Etikett steht – hier kommen Leistungstoleranzen ins Spiel. Diese zeigen, in welchem Bereich die tatsächliche Leistung vom angegebenen Wert abweichen darf.
Beispiel: Ein Modul mit 400 Wp und einer Toleranz von +5 / -0 Wp garantiert Ihnen mindestens 400 Watt – möglicherweise sogar etwas mehr. Das ist ideal. Vorsicht ist bei negativen Toleranzen geboten, etwa +3 / -3 Wp. Hier kann die tatsächliche Leistung bis zu 3 Watt unter dem angegebenen Wert liegen – bei vielen Modulen summiert sich das zu einem spürbaren Verlust. Auch langfristige Leistungsverluste sollten berücksichtigt werden. Selbst gute Module verlieren über die Jahre langsam an Leistung. Achten Sie daher auf Angaben zum Degradationsverhalten und bevorzugen Sie Hersteller, die eine stabile, lineare Leistungsgarantie über 25 Jahre bieten.
Welche Zertifikate sind wichtig?
Zertifikate dienen als objektive Nachweise dafür, dass ein Solarmodul bestimmte Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt. Achten Sie auf folgende Prüfzeichen und Normen:
- TÜV-Zertifizierung: Ein Siegel vom TÜV (z. B. TÜV Rheinland) bestätigt, dass die Module unter strengen Bedingungen auf Leistung, Sicherheit und Haltbarkeit getestet wurden.
- IEC 61215: Diese internationale Norm prüft die mechanische und elektrische Belastbarkeit eines Moduls unter realitätsnahen Wetterbedingungen wie Wind, Schnee oder UV-Strahlung.
- IEC 61730: Hier geht es um die elektrische Sicherheit – etwa ob das Modul vor Feuer, Kurzschluss oder Stromschlägen schützt.
- CE-Kennzeichnung: Sie zeigt, dass das Modul den EU-Vorgaben für Produktsicherheit entspricht. Achtung: Dies ist allerdings eine Hersteller-Selbstauskunft und kein Prüfsiegel!
Unterschiede zwischen Markenherstellern und No-Name-Produkten
Die Unterschiede zwischen bekannten Marken und No-Name-Anbietern sind oft größer, als es auf den ersten Blick scheint. Während Markenhersteller in Forschung, Entwicklung und Qualitätskontrolle investieren, sparen Billiganbieter genau an diesen Stellen.
Markenhersteller bieten Ihnen in der Regel ein deutlich höheres Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit. Sie setzen auf strenge Qualitätskontrollen und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte – vom Rohstoff bis zum fertigen Modul. Dank modernster Technologien erreichen ihre Module höhere Wirkungsgrade, was sich direkt in einer besseren Energieausbeute widerspiegelt. Auch bei den Garantieleistungen zeigen sie sich kundenfreundlich: Langfristige Garantien mit klar definierten Bedingungen sind bei namhaften Anbietern Standard. Im Fall eines Defekts oder Problems profitieren Sie zudem von etablierten Service- und Supportstrukturen, die schnelle Hilfe und reibungslose Abwicklung ermöglichen.
Ganz anders sieht es bei No-Name-Produkten aus: Diese locken häufig mit einem besonders niedrigen Preis, doch die Qualität schwankt nicht selten stark. Garantiebedingungen sind oft unklar oder deutlich kürzer gefasst, was im Schadensfall zu unangenehmen Überraschungen führen kann. Zudem verlieren solche Module meist schneller an Leistung – ein Phänomen, das als Degradation bezeichnet wird. Auch der Kundendienst ist bei günstigen Anbietern oft schlecht erreichbar oder gar nicht vorhanden, was die langfristige Nutzung zusätzlich erschwert. Letztlich kann ein vermeintliches Schnäppchen auf Dauer also teurer werden als ein hochwertiges Markenprodukt.
Lebensdauer und Garantiebedingungen
Eine Solaranlage ist eine Investition für viele Jahre – idealerweise sogar für Jahrzehnte.
Welche Garantiezeiten sind üblich?
In der Regel bieten hochwertige Hersteller 10 Jahre Produktgarantie und 25 Jahre Leistungsgarantie. Achten Sie darauf, ob es sich um lineare oder gestufte Garantien handelt.
Worauf sollte man bei Garantien achten?
Wichtig ist nicht nur die Dauer, sondern auch, was genau abgedeckt wird. Fragen Sie, wer der Garantiegeber ist und ob die Garantie bei Montagemängeln oder unter bestimmten Umweltbedingungen greift.
Fazit
Solarmodule sind eine lohnende Investition – wenn Sie die richtigen Entscheidungen treffen. Berücksichtigen Sie technische, wirtschaftliche und qualitative Aspekte. Lassen Sie sich umfassend beraten, vergleichen Sie Angebote und wählen Sie mit Weitblick. So sichern Sie sich nicht nur eine nachhaltige Energiequelle, sondern auch langfristige Einsparungen.